Auch das 2. Open im aufstrebenden Thermalbad Griesbach darf man als gelungen bezeichnen. Die
Organisation lag wieder in den bewährten Händen der Schach-Reisen Hoffmann GmbH, Völklingen.
Gespielt wurden 9 Runden nach Schweizer System im Kursaal des Steigenberger Hotels.
Es war wiederum ein qualitativ sehr stark besetztes Turnier mit einer Reihe internationaler
Titelträger und starker Bundesligaspieler am Start. Top-Favorit war der britische Großmeister
Tony Miles, der dieser ihm zugeschriebenen Rolle auch voll gerecht wurde, indem er das Turnier
mühelos mit 7,5 Punkten ungeschlagen gewann. Lediglich gegen IGM Pachman, den Lokalmatador,
war er einmal in Gefahr. Der Engländer spielte fast in jeder Partie sehr scharf, aber dennoch
sicher, für den Zuschauer ein Genuß.
Überhaupt wurde viel gekämpft, und es
gab relativ wenig Remisen. Hinter Miles wurde der brasilianische IM Milos mit 7 Punkten Zweiter.
IM Franco aus Paraguay errang mit 6,5 Punkten den alleinigen 3. Rang. Auf den nächsten
Plätzen folgen: 4. - 7. IGM Pachman/Passau, IM van Riemsdyk/Brasilien, IM Bischoff/München,
Dr. G. Röder/Erlangen je 6 Punkte. 8. - 10. Stuhlmann/Gießen, IM Honfi/Ungarn und der
deutsche Blinden-Meister Zier je 5,5 Punkte.
Den Seniorenpreis errang Gensbauer/4,5 P. knapp vor
Altmeister Diemer/nach Wertung, dem wieder einige spektakuläre Opfersiege gelangen. Der
Damenpreis schließlich ging an die brasilianische Meisterin Ribeiro.
Den 1. Preis, DM 2.000,- , stellte die Stadtsparkasse Passau zur Verfügung, während der
2. Preis, DM 1.500,- ,von RA Alois Hartl gestiftet wurde, der gleichzeitig Schirmherr der
Veranstaltung war. Die übrigen Preise wurden aus dem Startgeldfond bestritten. Das
Steigenberger Hotel hatte einmal mehr alle Titelträger kostenlos untergebracht und war auch
um das leibliche Wohl der Teilnehmer und zuschauenden Gäste bemüht.
Daß man in Griesbach auch sehr gut "kuren" kann, erfuhr der Berichterstatter, der
gerne in dem illustren Feld mitgemischt hätte, was aber an einem Spielverbot scheiterte, am
eigenen Leib. Er kann dieses Turnier, das sicher einen gewichtigen Platz in der zukünftigen
deutschen "Open-Szene" haben wird, nur wärmstens empfehlen.